Irland Rundreise ist zum Einen der Versuch, Ihnen, geneigte Leser, in kompakter Form Informationen zu meiner Lieblingsinsel zur Verfügung zu stellen. Viel mehr aber ist es der Versuch, Sie zu inspirieren, Ihr ganz eigenes Irland zu entdecken. Und wenn Sie dabei etwas schmunzeln können, schadet das ja auch nicht.
Auf Irland-Rundreise finden Sie Informationen zu Land und Leuten, persönliche Highlight (So etwas ist ja immer Geschmacksache), nützliche Hinweise, Tipps und die eine oder andere Anekdote. Letzteres ist wichtig, wenn man Irland verstehen möchte. Nicht umsonst heißt es “a drink preceeds a story”, ein Schälchen Bier ist der Auftakt zu einer Anekdote. Die Seite versteht nicht so sehr als Reiseführer sondern wirklich eher als Ideengeber und Inspirator. Gibt es das Wort?
Ein paar Worte zu Geleit
Ich habe viele Jahre auf Irland gelebt. Ich bin so minimal parteiisch. Immerhin gebe ich das auch offen zu. So etwas wie neutrale, journalistisch korrekt recherchierte Informationen finden Sie hier eher nicht. Dafür teile ich gern ein paar Innenansichten, die einem als Touristen verschlossen bleiben.
Dabei sehe ich die Dinge mit meinen Augen, habe meine Meinung und hier und da mag mein Blick getrübt sein. Damit bewege ich mich allerdings in bester irischer Tradition. Viele der besten literarischen Ergüsse des Landes sind nicht im Arbeitszimmer entstanden, sondern in der Schenke. Oft macht gerade das ihren Charme aus. Natürlich gibt es auch Hinweise, die bei ihrem Urlaub in Irland weiterhelfen werden.
Trotzdem – sollten mir Fehler unterlaufen sein, bitte einen kurzen Hinweis (siehe Impressum weiter unten), ich korrigiere sie dann so gut ich kann.
Irland in a Nutshell
Irland ist eine geteilte Insel, und seit dem Brexit gilt das mehr denn je. Der Nordosten gehört politisch zu Großbritannien (Nordirland), der größere Teil der Insel ist seit 1948 unabhängige Republik, schied 1949 auch aus dem Commonwealth aus. Offizielles Staatsoberhaupt ist der Präsident. Dieser hat – ganz wie in Deutschland – so gut wie keine Macht. Die Tagespolitik bestimmt das Parlament, es besteht aus zwei Kammer und dem Premierminister (Taoiseach, gesprochen “Tieschok”)
Wie sich der Brexit auf die Geschicke der Insel auswirkt, war eine durchaus spannende Frage. Die endgültige Antwort kennen wir wohl noch nicht, klar ist aber schon, dass die Irlandfrage ein ständiger Zankapfel zwischen Brüssel und London ist.
Aktuell habe ich ehrlich gesagt den Eindruck, dass das Thema eher totgeschwiegen wird. Es gibt nun wahrlich aktuellere Probleme. So abschließend beantwortet ist das Thema EU Außengrenze meiner Ansicht ja noch nicht. Aktuell verläuft die Grenze rein rechtlich in der Irischen See, das hat aus britischer Sicht aber auch seine Tücken. Effektiv ist Nordirland damit ja irgendwie etwas ausgegrenzt, buchstäblich.
Im täglichen Leben macht es aber nach wie vor keinen Unterschied. Die Grenze zu Nordirland ist “grün”, sprich man merkt es eher an Preisschildern und Zustand der Straßen, dass man in Nordirland und nicht mehr der Republik ist.
Irland (gesamt) hat eine Fläche von 84 421 km² und ist im Großen und Ganzen ziemlich platt. Es gibt verschiedene Hügelketten, die sich bemerkenswerter Weise vor allem in Küstennähe finden. Ein schönes Beispiel dafür sind die Wicklows im Süden der Hauptstadt Dublin, heute eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete der Insel.
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Nationale Symbole sind die Harfe und das dreiblättrige Kleeblatt (Shamrock). An letzterem soll der Legende nach der irische Nationalheilige St. Patrick den damals noch einigermaßen heidnischen Iren die heilige Dreifaltigkeit erklärt haben. Genützt hat es, viel katholischer als hier geht es noch nicht einmal im Vatikan zu.
Was muss man über Irland noch wissen? Es gibt meines Wissens keinerlei gefährliche Tiere oder sonstige Besonderheiten, vor die man einen Mitteleuropäer gesondert warnen müsste. Ich habe dazu an anderer Stelle aber mal ausführlicher geschrieben.
Auto gefahren wird auf der linken Seite, Vorsicht also im Straßenverkehr. Ganz witzig dabei, in Englisch gesprochen ist das Lenkrad hier auf der “richtigen Seite” (on the right side). Wir Kontinentaleuropäer wissen natürlich, dass das totaler Quatsch ist.
Als Autofahrer gesprochen; man gewöhnt sich schnell dran, rechts zu sitzen, allerdings hatte ich in normalen Autos dann jahrelang das Problem, dass ich mit der linken Hand immer gegen die Tür haue. Weil, da war früher meine Gangschaltung. Ich fahre jetzt einfach Automatik.
Ich habe mir übrigens gleich am Anfang angewöhnt, immer in beide Richtungen zu schauen, bevor ich eine Straße überquere.
Wenn jemand ein “L” am Auto pappen hat, bedeutet das, er ist nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins. Soweit mir bekannt, sollte rein theoretisch, dann jemand mit im Auto sitzen, der im Besitz eines solchen ist. Verlassen würde ich mich darauf nicht. Iren sind ganz im Allgemeinen keine besonders guten Autofahrer.
Wetter
Wettertechnisch ist Irland geprägt durch Atlantik und Golfstrom. Seeklima heißt das dann ganz euphemistisch. Hört sich sehr gesund und nach Südsee an, leider ist die Praxis etwas etwas ernüchternder. Es bedeutet vor allem eine Menge Regen. Dabei nieselt es meist eigentlich mehr als es so richtig heftig regnet. Ich würde vermuten, dass die effektive Niederschlagsmenge gar nicht so hoch ist, wie die durch mich geschätzte Zahl von 350 Regentagen im Jahr – eine kleine Übertreibung – vermuten ließe.
Sprache
Die offizielle Landessprache der Insel ist – und das mag manchen überraschen – Irisch. Zwar ist irisch im Grunde nichts Anderes als gälisch, allerdings mögen es die Iren nicht besonders, wenn man es so nennt.
Alle Beschriftungen sind zweisprachig, ansonsten hat man als Tourist nur wenig Kontakt mit der eigentlichen Landessprache. Eine Ausnahme gibt es; ein rebellischer Streifen von Insulaner an der Westküste, möchte Irisch fördern und hat erwirkt, dass zu diesem Zwecke englische Beschriftungen von Straßenschildern entfernt werden. Hilft wahnsinnig bei der Navigation im Westen der Insel. Oder können sie was mit Gaillimh anfangen? Das ist Galway.
Im täglichen Umgang ist Englisch der Standard. Für die meisten Iren ist Irisch nicht ihre Muttersprache. Fernsehen, Radio und Zeitungen folgen dem Trend. Es gibt auch einen Irischen Sender, es ist aber die Ausnahme und nicht die Regel.
Einreise
Irland ist Mitglied der europäischen Union, die offizielle Währung ist der Euro. Zur Einreise reicht also der Personalausweis. EU-Bürger (es gibt Ausnahmen im Bezug auf neue Mitglieder) dürfen bleiben, so lange sie wollen und brauchen auch keine extra Arbeitserlaubnis. Wer sich hier einen Job suchen will, braucht allerdings eine PPS Nummer. Die gibt es – typisch irisch – ziemlich unbürokratisch und unkompliziert. Genaueres verrät einem dann der Arbeitgeber.
Irland ist nicht Mitglied im Schengener Abkommen. Die Einfuhr von Fleisch- und Milchprodukten ist verboten, die Wahrscheinlichkeit, dass man bei der Einreise kontrolliert wird, ist allerdings gleich null.
Ansonsten gelten die in der EU üblichen Bestimmungen, sprich so lange man plausibel machen kann, dass es sich um Eigenbedarf handelt, kann man soviel Tabak und Alkohol mitbringen, wie man will – na ja zumindest wenn es in der EU versteuert wurde.
Tipps zu Anreise und Fortbewegung im Land finden sie auch übrigens auch in unserem anderen Irland Reiseführer: www.irland-reise.org.
Tipps zu Unterkünften in Irland finden Sie hier: www.vacasol.de