Irland ist relativ unkompliziert zu bereisen. Einige Dinge gilt es allerdings doch zu beachten, schließlich ticken die Uhren hier etwas anders und das kann man sogar wörtlich nehmen.
Irland liegt in einer anderen Zeitzone als Deutschland, wir sind hier auf Greenwich Zeit. Praktisch gesprochen heißt das, gegenüber deutscher Zeit sind wir eine Stunde zurück. Da zum Beispiel bei Flügen grundsätzlich Ortszeiten angegeben werden, sollte man das auch beachten.
Auto fahren mit den Irren
In Irland braucht man nicht notwendigerweise einen Führerschein, um ein Fahrzeug zu führen. Das hört sich nicht nur gefährlich an, es ist es auch. Die Regelung scheint aus den Tagen zu stammen, als es noch nicht so viele Autos gab hier, das hat sich aber geändert. Zu erkennen sind diese Wahnsinnigen (Lunatics) an dem L, dass sie per Gesetz am Auto kleben haben. Rein theoretisch muss in einem solchen Fahrzeug glaube ich jemand anwesend sein, der einen Führerschein hat, allerdings kann man das getrost vergessen.
Selbst Iren mit Führerschein sind dem Straßenverkehr anscheinend nur bedingt gewachsen. Manchmal fragt man sich besorgt, ob es hier so etwas wie die B-Note gibt. Anders sind einige der Aktionen eigentlich nicht zu erklären.
Eine sehr gute Übersicht über Hotels in Irland mit Preisen
Gelegentlich fühlt man sich wie bei “Need for Speed Unterground”. Das Computerspiel scheint hier sehr populär zu sein, man findet etliche aufgemotzte Rennsemmeln, die sich im Design an den Vorbildern im Spiel orientieren. Das wäre an sich nicht so schlimm, allerdings scheint einigen der überwiegend jungen Fahrern nicht präsent zu sein, dass es – anders als im Spiel – im wahren Leben ein Schadensmodell gibt. Bei L-Fahrern ist sowieso äußerste Vorsicht angebracht. Bei denen muss man davon ausgehen, dass sie es wirklich nicht besser wissen.
Außerhalb von Ortschaften ist vorausschauendes Fahren besonders wichtig. Es kann durchaus passieren, dass da jemand mit Tempo dreißig über die Autobahn brettert oder halt mit 150 über die Landstraße. Ganz besonders Traktoren schätzen die ausgebauten National Roads, sehr zur Freude des restlichen Verkehrs. Da die Geduld von Autofahrern auch in Irland endlich ist, endet das oft in spektakulären Überholmanövern. Man sollte sich nie zu sehr darauf verlassen, dass man Vorfahrt hat.
Versicherungen sind auch in Irland Pflicht, allerdings bedeutet das nicht, das jeder eine hat. Alkohol am Steuer ist untersagt, besonders in ländlichen Regionen scheint das aber niemanden zu kratzen.
Abseits der Metropolen ist der Verkehr immer noch recht spärlich, es macht meistens also Spaß zu fahren. Dass bei Sturm und Regen besondere Vorsicht angebracht ist, braucht man glaube ich nicht extra zu erwähnen.
Hinweis: Es gibt mittlerweile einige Versuche, so eine Art Mitfahrzentrale zu gründen, so richtig herum gesprochen hat sich das anscheinend aber noch nicht. Vielleicht haben die aber auch Angst, mit jemandem zu fahren, der womöglich noch schlechter fährt.
Straßen
Je nachdem wo man sich gerade befindet, sind die Straßen mehr oder weniger gut. Unterschieden wird grob gesprochen zwischem M-Straßen (Autobahnen), N-Straßen (entspricht unseren Bundesstraßen), R-Straßen (am ehesten wohl Landstraßen) und dem unmarkierten Rest.
Auf Autobahnen gilt Tempolimit 120, außerhalb von Ortschaften ansonsten Tempo 100. In geschlossenen Orteschaften wie bei uns üblich 50, bei entsprechender Beschilderung auch 60.
Tempolimits in Irland sind ein ganz klein wenig anders als in Deutschland und hier gilt allerhöchste Vorsicht. An den National Roads steht immer und grundsätzlich Tempo 100. Das bedeutet, dass man so schnell fahren darf, heißt aber nicht, dass es angebracht ist. Die Schilder sind unabhängig von der Verkehrsituation angebracht. Selbst direkt vor einer Serpentine, die bei uns mit Tempo 30 beschildert wäre, steht hier ein Tempo 100 Schild. Besonders bei schlechter Sicht kann so etwas böse enden.
Enge und gefährliche Kurven sind nur in Ausnahmefällen mit Warnungen versehen. In hügeligen und bergigen Gegenden sollte man es prinzipiell etwas langsamer angehen lassen.
Wichtige Besonderheiten im Straßenverkehr
In Irland wird auf der linken Straßenseite gefahren. Mit einem Linkslenker ist das am Anfang etwas komisch, man gewöhnt sich aber schnell daran. Aufpassen muss man natürlich beim Überholen, schließlich sieht man entsprechend weniger.
Sehr verbreitet sind Roundabouts – Kreisverkehre. So die nicht mit Ampeln versehen sind gilt grundsätzlich: Wer auf dem Kreisel ist hat Vorfahrt!
Sehr häufig findet man auf N-Straßen breite Standstreifen. Sie sind mit einer gelben Linie markiert. So diese nicht durchgehend ist, werden diese Standstreifen gerne als Überholspuren genutzt. Nun wird einen (fast) niemand links überholen, Fahrzeuge die schneller als man selbst sind, erwarten allerdings, dass man auf den Standstreifen ausweicht. Man lernt dieses Verfahren schnell schätzen, da überholen ansonsten oft schwierig ist.
Iren orientieren sich nicht an Tempolimits! Manche fahren extrem langsam, andere rasen wie man es in Deutschland gewohnt ist. Dass vor einem ein schnelles Auto fährt, heißt nicht automatisch, dass es auch schnell fährt. Man findet auch BMW-Fahrer, die gemütlich mit 50 über den Highway tuckeln.
In ländlichen Gebieten treibt sich eine Menge Viehzeug auf den Straßen herum. Schafe sind nicht besonders intelligent. Sie räumen nicht die Straße, nur weil da ein Auto kommt. Einfach ganz langsam weiterfahren, wenn man ihnen zu nahe kommt, verschwinden sie schon.