In Irland heißt die Mehrwertsteuer VAT – value added tax. Das Prinzip ist dasselbe wie in Deutschland: Wann immer Geld die Hand wechselt, hält der Staat die Tasche auf. Und das nicht zu knapp. Irland mag eine unverschämt niedrige Unternehmenssteuer haben (12,5%), bei uns privaten Hanseln ist das Office of the Revenue Commissioner aber mindestens so gierig wie der deutsche Fiskus, und in vielen Bereichen sogar noch schlimmer.
Die Mehrwertsteuer VAT liegt aktuell bei sagenhaften 23%. Corona bedingt wurde sie zwischen September 2020 und Ende Februar 2021 auf 21% reduziert. Bücher, Kindersachen, Tee, Kaffee, Milch, Brot und Bildung sind davon ausgenommen und mit 0% VAT belegt. Ebenfalls in ddieser Kategorie tauchen auf: Medizin zur oralen Einnahme für Mensch und Tier, Gemüsesamen, Obstbäume (man ist da tatsächlich spezifisch) Dünger, Tierfutter für “große” Tiere (steht da so), außerdem Hilfmittel für Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten, also Höhrgeräte, Krücken und Rollstühle. Finden wir super und ich möchte betonen, dass ich mir diese Liste nicht ausgdacht habe.
Einen reduzierten Steuersatz von 13,5% zalt man für Gas, Strom, Tierärzte (warum auch immer), aber auch Bau, Hausmeister, Mietwagen und Reinigungsdienste.
Für Tourismus relevante Dienste wie Restaurant, Hotels, Kino, Frisör und Zeitungen gibt es aktuell eine vergünstigte Rate von 9% statt der sonstigen 13.5%.
Im landwirtschaftlichen Sektor gibt es noch einmal Ausnahmen. So ganz raffe ich die nicht. Jedenfalls sind es 4.8% und sie gelten für Nutztiere außer Hühner und jetzt aufgepasst: Windhunde und das Mieten von Pferden. Glaubt ihr nicht? Schaut es nach!
Irland macht übrigens mit der globalen Mindeststeuer. Ich bin immer noch völlig schockiert. Sie haben tatsächlich beschlossen, den Steuersatz für Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro von 12,5 auf 15 Prozent zu erhöhen. Ich bin baff. Und eigentlich bin ich mir sicher, dass sie irgendwo ein Schlupfloch lassen werden.