Das Olympia ist erster Linie ein Theater. Das sagt der Name ja auch irgendwie. Gelegentlich finden hier allerdings auch Konzerte statt. Und zwar nicht klassische Bläser, wie man bei dem Ambiente erwarten könnte, sondern gern auch mal Punkrocker vom Formate der Dropkick Murphys. Die in so einem Ambiente mal gesehen zu haben, ist geradezu ein Privileg.
Das Olympia ist ein echter Klassiker. Angelehnt an das Konzept der viktorianischen Musikhalle, hat es sich seit seiner Eröffnung 1897 kaum verändert. Es liegt gegenüber von Dublin Castle in der Dame Street. Vorläufer an eben dieser Stelle war das Theater The Star of Erin aus dem Jahr 1878 und schon das war Veranstaltungsort der Wahl für die Showgrößen jener Tage. Im Juni 1897 wurde es geschlossen und komplett umgebaut. Der Eingang verlagerte sich von Crampton Court zur Dame Street, das Haus selbst eröffnete unter neuem Namen seine wunderschön gestalteten Pforten. Was heute unter dem Namen Olympia Theatre firmiert, war ursprünglich also The Empire Palace Theatre of Varieties.
Was für ein großer Wurf dem Architekten mit diesem tollen Rokoko Bau gelungen war, zeigt die Tatsache, dass es sich seitdem kaum verändert hat. Das Theater wurde ein paar Mal umbenannt, seit 1923 hieß es dann Olympia Theatre. Bei dem Namen blieb es.
Das Olympia ist das vielleicht großartigste Theater in Dublin. Der Ort atmet Geschichte. Auf dieser Bühne standen Legenden wie Marcel Marceau, Charlie Chaplin und – meine persönlichen Favoriten – die unvergesslichen Laurel und Hardy. Vor diesen Brettern möchte man niederknien.
Vor Rückschlägen schützt auch das nicht. Wie sehr die Dubliner ihr Olympia ins Herz geschlossen haben, bewiesen sie, nachdem bei den Proben zu einer Aufführung der West Side Story im Jahre 1974 das Bühnenportal zusammenbrach. Eine Katastrophe. Das Theater blieb bis 1977 geschlossen und konnte nur dank zahlreicher Spenden und der Großzügigkeit der Stadtverwaltung wiedereröffnet werden.
2004 wurde der prachtvolle Glasbaldachin am Eingang bei einem Verkehrsunfall schwer beschädigt. Wie der Lastwagenfahrer es geschafft hat, an ausgerechnet dieser Stelle die Gewalt über sein Fahrzeug zu verlieren, bleibt wohl sein Geheimnis. Es dauerte 2,5 Jahre, den Baldachin zu restaurieren.
Seit 1995 betreibt die Gaiety Investments Group das Theater. Dass die nicht alles falsch machen, zeigt die Liste der Künstler, die sich seither hier vor kleiner Kulisse ihren Fans präsentierten.
Es ist sicher keine Frage, dass Bands wie REM, Radiohead, Faith No More, The Killers, Snow Patrol, Foo Fighters und The Prodigy; Künstler wie David Bowie, Bryan Adams, Adele und Noel Gallagher auch größere Hallen füllen könnten, trotzdem entscheiden sie sich immer wieder gern für das Olympia. Der Grund ist einfach, als Musiker in so einem Laden zu spielen ist großartig. Wie drückte es Blues Brother Matt Guitar Murphy beim Anblick des Palace Hotel Ballroom so schön aus: Oh a classic. What a room. Das ist genau der Satz, der mir zum Olympia einfällt: Ein Klassiker vor dem Herrn!
Das Repertoire des Olympia ist breit. Musik, Varieté, Ballett, Pantomime, Magie und natürlich Theateraufführungen. Wer die Chance hat, sollte es unbedingt mitnehmen. Es gibt einen guten Grund, warum das Olympia Theatre einen festen Platz im Herzen der Dubliner hat. Es rockt!
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Author: Paradoctor
Quelle: Wikimedia
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